Mehr Fasten für mehr Fettverbrennung?
Mehr Fasten für mehr Fettverbrennung? Im heutigen Beitrag soll geklärt werden: Für wen macht es Sinn? Kurbelt es die Fettverbrennung an? Für wen nicht? Was solltest du beachten und welche Stolpersteine gibt es vielleicht?
Fettverbrennung und Fasten?
Fasten ist der nächste Step den du ausprobieren bzw. etablieren kannst, wenn du die ketogene Ernährung bereits für dich integriert hast. Um die Ketose nochmal zu hacken, den Fettstoffwechsel und die Fettverbrennung richtig zu aktivieren und das nächste Level zu erreichen.
Warum solltest du nicht jeden Tag fasten? Intervallfasten 16:8 ist der Klassiker, 16 Stunden fasten, 8 Stunden essen. Oder sogar noch weiter Richtung 20:4 oder sogar OMAT, also nur eine Mahlzeit am Tag. Viele fasten lange und oft weil sie sich denken, viel hilft auch viel und man verbrennt dadurch immer noch mehr Fett. Das ist nicht unbedingt der Fall. Aber warum?
Effekte beim Fasten
Bitte beachte immer: Für Frauen gelten beim Fasten nochmal extra Regeln. Guck dir hierzu auch gerne das Video “Die 5 größten Fasten-Fehler bei Frauen” an.
Ein Weg in die Ketose ist Fasten, da man beim Fasten Ketonkörper produziert. Das bedeutet wenn du dich bereits Keto oder auch Low Carb ernährst, wirst du vielleicht auch schon beim Intervallfasten Ketonkörper produzieren. Vorteil: Durch die Ketonkörper-Produktion und die Ketose haben wir weniger Entzündungen im Körper, was vorteilhaft ist, da viele Volkskrankheiten auch auf zu hohe Entzündungswerte zurückzuführen sind.
Wenn du aber jetzt immer 16:8 machst, dann vielleicht einmal die Woche eine OMAT Session einlegst und dann noch ab und an 3 Tage am Stück fastest, schadest du dir eigentlich mehr als du dir nützt.
Fastenfehler
1) Gewöhnungseffekt: Der Körper gewöhnt sich immer an alles. Deshalb rate ich auch vielen zu Keto bzw. Carb-Cycling, damit der Körper sich nicht zu sehr an Keto gewöhnt und vor allem der Stoffwechsel flexibel bleibt. Er bekommt sonst keine neuen Reize und gewöhnt sich an den Zustand.
2) Wenn du fast ohne Fastenpause (auch Intervallfasten) bist, kann es sein, dass man zu viel Cortisol = Stresshormon ausschütten. Wenn das Cortisol hoch ist, ist auch das Insulin hoch und die Fettverbrennung wird gehemmt und weniger Ketonkörper werden verbrannt. Das bringt den Körper dauerhaft unter Stress. Es kann auch passieren, dass du dann trotz Fasten zunimmst, da die Fettverbrennung durch zu hohes Insulin gehemmt wird. Teufelskreis: Man fastet noch härter, macht noch mehr Sport und all das stresst den Körper noch mehr.
Weitere Fastenfehler
3) Man könnte dadurch einen Nährstoffmangel bekommen, weil man in einem kürzeren Zeitraum isst. Das kann dazu führen, dass wir nicht alle Mineralien und Nährstoffe etc. aufnehmen können.
Wir brauchen also immer Phasen, in denen wir auch mal mehr essen, um auf unsere Nährstoffe und Mineralien zu kommen. Also gucke, dass wenn du fastest, möglichst vielseitig und auch nicht zu wenig zu essen.
4) Unser Kalorien Grundumsatz sinkt durchs Fasten, wenn man es längerfristig durchzieht. Der Körper merkt, es gibt dauerhaft weniger zu essen, also schraubt er seinen Umsatz nach unten. Der Körper ist von der Evolution immer aufs Überleben trainiert. Der Stoffwechsel wirkt langsamer, man schafft es auch schwerer abzunehmen. Nur die wenigsten schaffen es z.B. nur mit einer oder zwei Mahlzeiten am Tag auf ihre Kalorien zu kommen. Es kann auch gar nicht so gut sein oft, da Magen und Darm das auch verdauen müssen und dann mit einer enormen Menge Essen in kurzer Zeit zurechtkommen müssen.
Tipp: Esst im Essensfenster ausreichend, auch an Kalorien. Wir wollen ja einen aktiven Stoffwechsel.
Weitere “Fastenfehler” findest du auch in folgendem Video.
Fazit
Unterschiedliche Fastenformen sind ein tolles Tool, um dem Verdauungstrakt eine Pause zu gönnen. Allerdings wird bei zu viel Fasten auch weniger Magensäure produziert was dazu führt, dass wir Verdauungsprobleme bekommen, wenn wir dann essen.
Auf Nahrung längere Zeit zu verzichten sollte der Katalysator sein, also die Ausnahme und nicht die Regel. Es macht Sinn, dass wir immer mal wieder verschiedene Fastenformen kombinieren. Vor allem Frauen können das ihrem Zyklus anpassen. Hier macht es Sinn in den ersten drei Zykluswochen – vor allem in den ersten 2 Wochen ist das Östrogen dominanter – extremer zu fasten und zu variieren zwischen den Fastenformen. In der Woche vor der Periode eher nicht, denn da soll Progesteron erhöht werden und wenn Insulin niedrig ist wird weniger Progesteron gebildet. Guck gerne zusätzlich das Video zum hormonellen Zyklus – Ernährung für Frauen.
Auch für Männer gilt: kein gleiches Fasten jeden Tag, mal nur 16 Stunden, mal 20, mal 2 Tage, mal nur 12 Stunden etc.
Also: Immer abwechseln, Fastenpausen einhalten, nicht dauerhaft fasten, damit der Körper auf Dauer genug Kalorien und vor allem Nährstoffe bekommt, um richtig zu funktionieren. Man schießt sich sonst ein Eigentor. Taste dich dann an verschiedene Fastenformen heran. Bei Frauen höre auf deinen Zyklus, verringere das Fasten vor der Periode.
Viel hilft nicht viel! Nicht bei Keto und nicht beim Fasten. Also setze unterschiedliche Reize, um die Gewöhnung zu vermeiden.
Was darf ich essen und was nicht?
Du bist ratlos, was du bei deiner ketogenen Ernährung essen sollst? Und mit der Auswahl an Gemüse fällt dir kein Menü ein.
Kein Problem. Wir haben tolle Kochbücher mit einfachen und schnellen Rezepten für jede Situation