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Was ist Ketose?

Sind Ketone potenter als der Zucker? Wievielt Energie steckt in Ketonen?

Ketose und Ketonkörper. Diese Begriffe hört man gerade aktuell immer häufiger, nicht nur im Bezug auf Low Carb und ketogener Ernährung. Doch was steckt dahinter?
Die Ketose ist ein absolut physiologischer, natürlicher Körperzustand. So sind beispielsweise eine Mutter aber auch das Baby in der Schwangerschaft/während der Geburt in Ketose.

Die offizielle Definition der Ketose lautet: „Als Ketose, teils auch Ketolyse, bezeichnet man in der Medizin einen Stoffwechselzustand, bei dem ein Anstieg der Konzentration von Ketonkörpern (Acetoacetat, 3-Hydroxybutyrat, Aceton) in Blut und Extrazellularraum über die Normwerte festzustellen ist.“ Anders formuliert bedeutet das soviel wie „Ein Stoffwechselzustand, bei dem die Konzentration der Ketonkörper im Blut über den Normalwert erhöht ist“.

Doch was ist der Normalwert?


Der Normalwert ist der Wert, den ein normaler Durchschnitts-Esser hat, wenn er nicht gerade auf Carbs, Kohlenhydrate verzichtet oder fastet.
Meist liegt dieser Wert bei etwa 0,1 mmol Ketonkörper pro Liter.
Von dem natürlichen Urzustand der Ketose spricht man ab einem Wert von 0,5 mmol/Liter, häufig befindet er sich jedoch bei 2-5 mmol/Liter.

Ketonkörper versorgen uns mit Energie


Als Ketonkörper bezeichnet die Medizin drei chemische Verbindungen:
– Acetoacetat
– β-Hydroxybutyrat und
– Aceton

Acetoacetat ist eine „Ketocarbonsäure“, β-Hydroxybutyrat eine „Carbonsäure“ und Aceton das einfachste „Keton“. Ketocarbonsäuren, Carbonsäuren und Ketone sind verschiedene Arten von kleinen organischen Molekülen, bestehend aus Kohlenstoffatomen, Sauerstoffatomen und Wasserstoffatomen.

Doch das wichtigste daran: In diesen Verbindungen steckt Energie!

Die Ketose ist ein natürlicher Stoffwechselzustand


Ketose ist ein natürlicher, physiologischer (normaler/gesunder) Stoffwechselzustand, den man auf unterschiedlichen Wegen erreichen kann (VIDEO), beispielsweise beim Fasten.
Er darf auf keinem Fall mit der Ketoazidose verwechselt werden, einem pathologischen (krankhaften) Zustand, der bei Diabetes und Alkoholmissbrauch auftreten und lebensbedrohlich werden kann. Bei unkontrolliertem Diabetes Typ I kann die Ketonkörperkonzentration bis auf 25 mmol/L steigen, dann entsteht eine gefährliche Ketoazidose.

Ein gesunder Mensch kann durch fasten, ketogene Ernährung, hoch intensiven Sport, besonders geeignet Ausdauersport, beispielsweise einen Marathon laufen oder mit exogenen Ketonen niemals einen solchen schädlichen Wert erreichen!

Ein gesunder Körper hat was Ketonkörper betrifft ein eigenes Puffersystem. Das bedeutet wenn zu viele Ketonkörper vorhanden sind, schüttet der Körper selbst Insulin aus, was die Ketose wieder stoppt oder abbremst.

Insulin und Glukose setzen die Ketose zurück


Die Ketose ist ein sehr fragiler Stoffwechselzustand und wird sehr schnell durch die Ausschüttung von Insulin oder Aufnahme von Glukose unterbunden. Besonders Anfangs, wenn sich die Leber und andere Organe erst auf diesen Stoffwechselzustand umstellen und lernen Ketonkörper zu produzieren/verwenden.
Kohlenhydrataufnahme führt hier zu einer Insulinausschüttung, welche die Ketonkörperproduktion hemmt und dazu führt, dass Ketonkörper mit dem Urin ausgeschüttet werden.
Wichtig: Auch eine sehr hohe Zufuhr von Proteinen führt zu einer Insulinausschüttung, allerdings nicht so stark und hat damit keinen so negativen Einfluss auf die Ketose.

Was allerdings häufiger vorkommt, dass Kraftsportler, die es gewohnt sind viel Eiweiß zu essen, oft nicht wirklich in Ketose kommen, weil ihr Proteinanteil tatsächlich zu hoch ist. Für viele „gesundheitsbewusste“ Menschen, die Jahre lang gehört haben, Vorsicht vor zu viel Fett, fällt es am Anfang manchmal schwer zu allem noch mal ordentlich Nüsse, Avocado, Speck, MCT – Öl, Oliven Öl oder ähnliches hinzu zu geben. Fest steht: Gute Fette sind ganz und gar nicht ungesund.

Ketonkörper – die wohl potenteste Energiequelle


Die kleinen Ketonkörper sind die wohl potenteste Energiequelle, die wir kennen.
Diese sehr kleinen Energiebomben werden vom Blut in unseren ganzen Körper transportiert und können direkt in den Zellen ihre Energie freigeben.

Da sie so klein sind, können sie die Blut-Hirn Schranke überwinden. Und: Unser Gehirn liebt die Ketone als Energiequelle!

Evolutionär gesehen hat die Ketose uns Menschen das Überleben ermöglicht. Durch die Ketogenese (Erzeugung von Ketonkörpern) und Ketolyse (Verstoffwechselung der Ketonkörpern) war das Überleben in längeren Hungerphasen sichergestellt, da unser menschliche Vorfahre aus seinen Fettreserven eine potente Energiequelle zur Verfügung hatte.

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