KETO und DIABETES
Ergänzende Folge #37 und Blogbeitrag mit Dr. med. Elke Lorenz
Insulinresistenz und Diabetes Typ II
Keto und Diabetes
Keto und Diabetes – Unser Interviewpartner Gernot Kracher berichtet uns in diesem Blogbeitrag von seinen Erfahrungen mit Keto und Diabetes. Von seinem Training, Fasten und seinem Blutzucker, sowie der nicht mehr nötigen Einnahme von Insulin.
Was genau ist Diabetes?
Um Gernots Geschichte vollumfassend zu verstehen, wollen wir zunächst kurz darauf eingehen, was genau Diabetes ist. Was ist das genau für eine Erkrankung? Und was unterscheidet Typ 1 und Typ 2 Diabetes?
Bei Typ 1 handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung, die häufig bereits bei Kleinkindern auftritt. Es kommt aber auch immer mehr vor, dass Menschen diese Erkrankung auch noch in einem höheren Alter entwickeln können. Hier versagt meist die Bauchspeicheldrüse und der Körper kann kein Insulin mehr produzieren.
Typ 2 Diabetes ist meist Altersdiabetes. Dieser Erkrankungen liegt oft zugrunde, dass zu viele Kohlenhydrate gegessen werden, woraus sich eine Insulinresistenz bildet. Kohlenhydrate triggern Insulin, das bedeutet wenn zu viel davon im Körper ist, entsteht eine Insulinresistenz, weil der Körper sich dadurch nur selbst schützen will. Mit der Zeit wird der Körper immer weniger sensitiv für Insulin und er braucht immer mehr, damit Energie in die Zellen kommt. Das bedeutet im Umkehrschluss: Ein Typ 2 Diabetiker hat eigentlich zu viel Insulin, ist quasi süchtig nach Insulin. Oft besteht aber die Behandlungsmethode genau daraus, noch zusätzlich Insulin zuzuführen.
Keto und Diabetes
Gernot ernährt sich inzwischen streng keto, also ohne Kohlenhydrate, hat allerdings mit Paleo begonnen und ernährt sich inzwischen Keto.
Bei Gernot Kracher wurde Diabetes 2018 diagnostiziert. Doch wie genau hängen jetzt Diabetes und Keto zusammen? Bei Diabetes Typ 1 bringt das Insulin den Zucker aus dem Blut in die Zellen, wo er benötigt wird. Das gefährliche für den Typ 1 Diabetiker ist, dass er – oft durch eine nicht funktionierende Bauchspeicheldrüse – keine Energieversorgung mehr hat. Wenn die Produktion zu wenig ist, steigt natürlich der Blutzucker an und es kann nicht mehr genug abtransportiert werden.
Wie sieht es jetzt aber mit Ketogener Ernährung und Diabetes aus? Bei Typ 2 kann es durchaus sinnvoll sein, wenn man hier rechtzeitig eingreift, das durch eine Ernährungsveränderung wegzubekommen. Wenn man beispielsweise in Richtung low carb geht, die Ernährung umstellt und die Bewegung hochschraubt, kann hier entgegen gewirkt werden. Auch bei Typ 1 kann diese Ernährungsform extrem helfen, um dauerhaft weniger Insulin spritzen zu müssen (wenn die Bauchspeicheldrüse z.B. komplett versagt hat).
Ketose und Ketoazidose
Wichtig zu verstehen, ist besonders im Bezug auf Diabetes, der Unterschied zwischen gesunder Ketose und Ketoazidose. Gesunde Ketose: ab 0,5 Millimol im Blut, also Ketonkörper im Blut (Ketonkörper sind super potente Energieträger, die Muskeln, Organe und Hirn versorgen können). Wenn man die Ernährung umstellt, beginnt die Ketose ca. ab 0,5 und geht hoch bis ca. 3 Millimol hoch. Wenn die Menschen fasten können teilweise höhere Werte erreicht werden, bis zu 6 Millimol.
Die gefährliche Ketoazidose beginnt erst ca. bei 15 Millimol pro Liter. Ein gesunder Mensch kann diese Ketoazedose gar nicht erreichen (ein Mensch der kein Diabetes hat). Denn wenn der Wert steigt, hat der Körper selbst Schutzmechanismen und schüttet Insulin aus und die Ketose geht wieder runter.
Bei Menschen mit Typ 1 und Typ 2 Diabetes ist es deshalb natürlich wichtig, diese Ernährungsform nur mit einem Arzt oder geschultem Fachpersonal, das sich auskennt, durchzuführen. Strikt alles umzustellen von heute auf morgen ist nicht ratsam, sondern mit jemanden an der Seite.
Keto und Diabetes im Alltag
Gernot Kracher hat ca. drei Monat nach der Diagnose Insulin gespritzt und seit er Keto praktiziert, nicht mehr. Zuvor hat er sich ausgewogen ernährt, aber auch Brot, Nudeln, Reis etc. konsumiert. Jedoch immer Gemüse und Obst mit dazu.
Nach der Diagnose hat er 3 Monate Insulin gespritzt, dann nach einem inspirierenden Vortrag über Ernährungsformen seine Ernährung komplett umgestellt und das mit dem Insulin wurde direkt besser. Am Anfang war die Umstellung sehr strikt. Das heißt kein Brot, Reis, Nudeln, Kartoffeln, kein Obst, keine Milchprodukte etc. Stattdessen wurde Geflügel, Fisch, Eier, grünes Gemüse (hier ist der Kohlenhydratanteil geringer), gesunde Fette Avocado, Olivenöl, Kokosöl etc. konsumiert.
Lebensmittel mit einem zu hohen Omega 6-Anteil wurden komplett vom Speiseplan gestrichen oder deutlich minimiert. Grundsätzlich ist es für jeden Menschen wichtig, auf ein gutes Omega 6- Omega 3 Verhältnis zu achten, weil wir aktuell in unserer Gesellschaft meist deutlich zu viel Omega 6 zu uns nehmen. Wenn Verhältnis nicht passt, produziert der Körper mehr Entzündungen.
Bei Ölen sind beispielsweise Rapsöl, Sonnenblumenöl oder Distelöl nicht besonders gut geeignet. Hier gilt meist die Devise: Desto natürlicher, desto besser. Kaltgepresstes Olivenöl ist z.B. super.
Gernot hat bereits direkt nach der Ernährungs-Umstellung gemerkt, dass die Blutzuckerwerte viel stabiler geworden sind. Zudem hat er gemerkt, dass noch Verbesserungspotenzial da ist und dann von Paleo langsam Richtung Keto gewechselt. Zuvor hat er noch eine Darmsarnierung gemacht, geguckt, welche Werte fehlen und durch viele sinnvolle Nahrungsergänzungsmittel seinen Darm wieder sarniert und dadurch unterstützt. Er fastet auch hin und wieder. Das hilft ihm auch, den Blutzucker stabil zu halten. Wichtig für ihn ist auch ein geregelter Rhythmus beim Essen.
Keto, Diabetes und Sport
Gernot macht sogar inzwischen Triathlon. Im Training braucht er nicht wirklich viel zum Essen, wenn er 1-2 Stunden trainiert. Wenn es intensiver wird, führt er mehr zu. Beim Wettkampf hat er sein Messgerät immer mit dabei und er mixt sich ein spezielles Getränk zusammen, das aus gesunden Fetten und etwas Kohlenhydraten besteht.
Wenn die metabolische Flexibilität gegeben ist und man an diese Ernährungsform gewöhnt ist, braucht man auch im Wettkampf weniger Kohlenhydrate. Das entlastet natürlich auch den gesamten Organismus und den Darm. Denn bei der Verdauung fließt Blut in den Darm, es findet Arbeit statt, die man eigentlich für etwas anderes nutzen könnte.
Fazit
Gernot Kracher ist ein tolles Beispiel dafür, dass Keto und Diabetes miteinander vereinbar sind und zahlreiche Vorteile bringen können. Natürlich ist jeder Mensch individuell und eine solche Entscheidung sollte immer abgesprochen werden und durch einen Arzt oder geschultes Personal unterstützt werden.
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