Keto und Milchprodukte
Welche Milchprodukte sind bei der ketogenen Ernährung erlaubt? Sollte man überhaupt Milchprodukte konsumieren? Was können Milchprodukte im Körper auslösen und worauf gilt es zu achten? Endlich Aufklärung über ein Thema, das die Keto Gesellschaft spaltet. Hier bekommst du detaillierte Tipps rund ums Thema Milchprodukte, welche du häufiger und seltener konsumieren solltest und was es zu beachten gibt.
Was solltest du beachten?
Milchprodukte sind für mich als Vegetarierin eine tolle Alternative zu Fleisch oder Fisch – Eine tolle Protein- und Fettquelle, die ich auch beziehen kann. Erstmal ist es wichtig zu verstehen, dass nicht per se alle Milchprodukte schlecht sind. Hier ist vor allem wichtig, dass du dir zwei Faktoren ansiehst:
– Welche Milchprodukte konsumierst du und in welchem Maß?
– Wie qualitativ hochwertig sind die Produkte?
Man sollte hier vor allem gucken, welche Milchprodukte Entzündungen fördern, also welche inflammatorisch wirken und welche nicht. Hier gibt es nämlich große Unterschiede.
Kurzer Exkurs zum Thema Milch
Um das Thema ganzheitlich verstehen zu können, wollen wir kurz über das Thema Milch an sich sprechen: Einen Inhaltsstoff der Milch, das Milchprotein, kennt man auch als sogenanntes Casein – hier unterscheidet man zwischen A1 und A2 Casein.
Früher bestanden Milchprodukte hauptsächlich aus A2 Casein. Das ist grundsätzlich für den menschlichen Körper besser verdaulich als das A1 Casein. Es bildet dadurch weniger Reaktionen (wie z.B. Blähungen, Magenschmerzen etc.), denn je länger ein Milchprodukt oder auch das Casein im Verdauungstrakt bleibt, desto anfälliger wird man eben auch für Entzündungen.
Heute enthält Milch deutlich mehr A1 Casein. Das hängt vor allem mit dem Futter der Kühe zusammen, welches oft gentechnisch verändert wurde und sich somit auch im Laufe der Zeit auf die Genetik der Kühe und auch auf das Casein auswirkt.
Welche Milchprodukte machen Sinn?
Wie vorhin bereits erwähnt, ist Milchprodukt nicht gleich Milchprodukt. Hier kommt eine kleine Übersicht von den besten Produkten bis hin zu den Milchprodukten, die man eher meiden bzw. sehr selten konsumieren sollte.
1) Ghee
Dieses Produkt ist sehr bekannt in der ayurvedischen Küche. Ghee ist reines Butterfett, also geklärte Butter. Das bedeutet, die Butter wird ganz lange gekocht und die Molke wird abgeschöpft (dadurch ist es auch für Laktose-Intolerante super). Ghee hat zudem tolle Vorteile: Er enthält Butyrate, die super für die Zellen, besonders auch für die Zellen im Darm, sind.
Ghee ist wirklich das Beste, was man aus der Butter rausholen kann, wirkt antientzündlich und lässt sich prima zum Kochen und Backen verwenden und kann auch hoch erhitzt werden.
2) Whey Isolat
Whey Isolat ist isoliertes Molkeprotein, also kein Whey Konzentrat. Hier sollte man unbedingt auf Weidehaltung achten, weil das Verhältnis von A1 und A2 Casein bei Kühen aus Weidehaltung, die Gras fressen, bedeutend besser als aus Massentierhaltung ist.
3) Griechischer/ Bulgarischer Joghurt
Beide Joghurtarten enthalten Laktose und auch Casein, aber der pH-Wert sinkt deutlich durch den Zusatz von Joghurtkulturen. Je mehr Joghurtkulturen, desto besser ist das Nahrungsmittel verdaulich und desto weniger Entzündungen werden im Körper gefördert. Denn: Je länger das Produkt im Darm bleibt, desto eher werden Entzündungen gefördert. Zwar ist in griechischem und bulgarischem Joghurt auch Calcium und Phosphor enthalten, das kann aber hier super gut verdaut werden durch die Bakterienkulturen.
4) Sahne
Sahne ist per se nicht schlecht, hat wenig Kohlenhydrate und viel Fett und ist somit gut geeignet für die ketogene Ernährung. Es ist allerdings auch viel Milchfett enthalten. Hierin ist wieder A1 Casein enthalten, das Entzündungen fördern kann. Auch Laktose ist enthalten (ist wiederum nicht so gut geeignet für Laktoseintolerante). Somit sollte dieses Produkt nicht jeden Tag, sondern maximal einmal pro Woche konsumiert werden.
5) Hüttenkäse/ Cottage Cheese
Hüttenkäse unterscheidet sich wieder enorm zwischen Bio und nicht Bio und zwischen Weidehaltung oder nicht Weidehaltung. Zur Herstellung wird Milch wird mit Säure gekoppelt und dadurch entstehen diese kleinen Stückchen. In diesem Lebensmittel sind auch Bakterienkulturen enthalten, allerdings nicht so viel wie im griechischen Joghurt.
In der Herstellung des Cottage Cheese wird der Inhalt sehr intensiv gekocht, dadurch werden viele Protein-Strukturen zerstört und die Qualität ist nicht mehr so hochwertig. Somit sollte Hüttenkäse eher selten konsumiert werden und hier ganz sorgfältig auf Bio-Qualität geachtet werden.
6) Kuhmilch
Kuhmilch ist für die ketogene Ernährung nicht gut geeignet, da das Produkt viele Kohlenhydrate und Milchzucker enthält. Zudem wirkt Kuhmilch sehr entzündungsfördernd, da in der heutigen Milch zu viel A1 Casein enthalten ist. Greife hier lieber auf Mandelmilch oder Schaf/ Ziegenmilch/ Büffelmilch zurück.
Wenn du gerne noch mehr zu diesem Thema lesen möchtest, gibt´s in diesem Artikel ganz viele Infos zum Thema Keto und Käse.
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